Inkontinenz bedeutet den Verlust über die Kontrolle von Blasen- oder Darminhalt, indem man Urin, Darmgase (Fürze, Pupse) oder Kot verliert. Man schafft es bei einem Drang also nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette oder verliert Urin, Darmgase bzw. Kot bei bestimmten Bewegungen oder ohne vorher ein Signal dafür bekommen zu haben.
Um am gesellschaftlichen Leben uneingeschränkt teilzuhaben, bedarf es eines gesund funktionierenden Kontinenzsystems. Es ist also nicht erstaunlich, dass eine Beeinträchtigung der Kontinenz rasch zu einer lästigen bis hin zu einer ausgrenzenden, psychisch belastenden Beschwerde wird. Umso wichtiger, dass Betroffene alles, was bis heute an Therapie möglich ist, ausschöpfen können.
Betroffene sollten sich auch nicht mundtot machen lassen mit vermutlich gut gemeinten, aber ungeschickten Bemerkungen wie “Lass dich durch deine Inkontinenz nicht von deinen Tätigkeiten abhalten” oder “Es ist ja keine tödliche Krankheit” oder “Das ist halt normal nach Geburten”. Ebenso empfehlen wir Betroffenen, möglichst frühzeitig eine spezialisierte Stelle wie ein Beckenbodenzentrum, eine urogynäkologische Praxis (bei Blasenproblemen) bzw. eine proktologische Praxis (bei Enddarmproblemen) aufzusuchen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Inkontinenz direkt nach der Schwangerschaft und Geburt oder erst Wochen, Monate oder Jahre danach bemerkt wird. Sobald Sie diesbezüglich etwas feststellen sollten, lohnt es sich, der Ursache nachzugehen.
Unter den untenstehenden Links können Sie mehr über die Harn- bzw. über die anale Inkontinenz / Stuhlinkontinenz erfahren.
Kathrin Häni, aktualisiert am 01.02.2025