Rechtliches

Es gibt die Möglichkeit nach einer traumatischen Geburt, welche mit Verletzungen und Schäden für die Mutter oder auch das Kind einhergeht auf Schadensersatz und Schmerzensgeld zu klagen.

Viele Frauen scheuen sich davor. Man sollte als geschädigte Frau aber unbedingt bedenken, dass man in der Regel, wenn der Beckenbodenschaden durch eine Geburt eintritt in den meisten Fällen noch recht jung ist. D.h. die Beschwerden nehmen mit dem Alter zu und man hat noch viele Jahre in seinem Beruf und als Mutter vor sich. Auch die Kosten für Therapieangebote wie Physiotherapie, Magnetstuhl und nicht zuletzt die Konsultation von Spezialisten müssen sehr oft selbst oder zumindest anteilig von den Patienten übernommen werden.

Gesetzlich versicherte Patienten haben die Möglichkeit ein kostenloses Gutachten über die Geburt über ihre Krankenkasse anzufordern, das hat auch den Vorteil, dass die Krankenkasse es übernimmt sämtliche Behandlungsunterlagen anzufordern.

Privat Versicherte können sich bei der Ärztekammer melden und dort ihren Anspruch auf Klärung eines Behandlungsfehlers geltend machen.

Wichtig zu wissen ist unbedingt, dass sie Klage innerhalb von 3 Jahren nach Bekanntwerden des Schadens und des Verursachenden des Schadens bei Gericht eingereicht werden muss. Andernfalls gilt der Schaden als verjährt und man hat keine Chance mehr zu klagen. Ein Fachanwalt für Medizinrecht ist hier sicherlich der richtige Ansprechpartner.

Für die Übernahme von Anwaltskosten und Prozesskosten ist es von Vorteil eine Rechtsschutzversicherung zu haben, die in diesem Fall zahlt. Es gibt aber auch die Möglichkeit Prozesskostenhilfe zu beantragen, auch hier kann ein entsprechender Anwalt Ratschlag geben.

Wichtig zu erwähnen ist, dass es sehr hilfreich ist aufzuschreiben, was unter der Geburt von Hebamme und / oder Arzt gesagt wurde, der Partner, der bei der Geburt dabei war, sollte ebenfalls versuchen sich möglichst genau, an Abläufe und Gesprochenes zu erinnern. Es ist von Vorteil solch ein Gedächtnisprotokoll für eine Geburt zu notieren. Auch zunächst unscheinbare Details können später sehr wichtig und entscheidend sein.

C. G., aktualisiert am 01.02.2025